Pädagogische Konzeption
Stand: 12/2019
Inhaltsverzeichnis
DAS PROFIL DER KINDERTAGESSTÄTTE
ZUSAMMENSETZUNG DER KITA-GRUPPE
DAS GESUNDHEITSORIENTIERTE PROJEKT
UNSERE ROLLE ALS PÄDAGOGISCHE FACHKRÄFTE
MÄDCHEN UND JUNGEN- UND WEITERE GESCHLECHTLICHE IDENTITÄTEN
TAGESABLAUF IN DER KINDERKRIPPE
TAGESABLAUF IM KINDERGARTENBEREICH
DER ÜBERGANG VON DER KITA IN DIE GRUNDSCHULE
DER ÜBERGANG VON DER FAMILIE IN DIE KITA- EINGEWÖHNUNG
ERZIEHUNGSPARTNERSCHAFT ZWISCHEN PÄD. PERSONAL UND DEN ELTERN
DAS PROFIL DER KINDERTAGESSTÄTTE
Unser Motto: „Mit- und Füreinander“ – „Akzeptiere mich so wie ich bin!“ Wir arbeiten partizipativ, respektvoll und individuell miteinander.
Im Vordergrund unserer Kindertagesstätte stehen die Einzigartigkeit und das Wohlbefinden eines jeden Kindes. Die Bedürfnisse und Interessen der Kinder stehen im Zentrum unserer pädagogischen Arbeit. Unsere Arbeit ist familienergänzend, geprägt durch Vertrauen und gegenseitigen Austausch. Die Erziehungsberechtigten sind wichtige Partner in unserer pädagogischen Arbeit und haben ein Recht auf Mitwirkung. Die Kitaleitung und die Mitarbeiter*innen des Teams verbessern kontinuierlich und engagiert die Bedingungen der Kita. Wir sind zukünftig eine bewegungs- und gesundheitsorientierte Kita. Unseren pädagogischen Ansatz verstehen wir als alters- und entwicklungsspezifisch offen. Ausgangspunkte unserer pädagogischen Arbeit sind die Interessen, Bedürfnisse und Wünsche der Kinder. Die Inhalte des Lernens und der Bildung werden durch die vielfältigen Lebenswelten der Kinder mitbestimmt. Es sind ihre Erfahrungen und Fragen, ihre unmittelbaren Erlebnisse und Herausforderungen, an welche unsere pädagogischen Handlungskonzepte gekoppelt sind.
Ziel unserer Arbeit ist es, zu einer gesunden Entwicklung der Kinder beizutragen, indem wir ihnen Kenntnisse zu einem gesundheitsbewussten Verhalten vermitteln und sie befähigen, entsprechend handeln zu können.
Träger:
Der Träger der Einrichtung ist die Stadt Werder (Havel). Er stellt sich grundlegende Anforderungen bei der Gestaltung und Weiterentwicklung förderlicher Rahmenbedingungen und Organisationsstrukturen in der Verwaltung, für und mit den Kindertageseinrichtungen und damit für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Familien.
Stadtverwaltung Werder, Eisenbahnstr.13/14 14542 Werder
Ansprechpartnerinnen für alle Belange und Fragen sind:
Fr. Stein- Sachgebietsleiterin 03327/783316
Hr. Marten – Fachbereichsleiter 03327/ 783323
LAGE UND RÄUMLICHKEITEN
Die Kita Anne Frank befindet sich am großen Zernsee in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Werder. Die Räumlichkeiten der Kita befinden sich in einem ehemaligen Kasernengebäude mit zwei Etagen die in Kita und Krippenbereich untergliedert sind. Das unmittelbare Außengelände ist abwechslungsreich, vielseitig und bietet viele Möglichkeiten.
- Der Spielplatz mit mehreren Spielgeräten u. a. einer Motorikwand, einer Matschanlage und einer Vogelnestschaukel lädt zum spielen, erleben, buddeln, matschen und toben ein. An zahlreichen Sommertagen endet der Kitatag im Freien, um das schöne Wetter auszukosten.
- 1 Hochbeet, 1 Kräuterbeet und Anbaumöglichkeiten bieten den Kindern in Projekten die Möglichkeit zu gärtnern und erste Erfahrungen mit dem Anbauen von Obst und Gemüse zu sammeln.
Bei größeren Gruppenausflügen in der Stadt kommt uns die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr entgegen: Zugang zum Bus (607,630, 631, 633,634 und Regionalexpress RE1)
Die Kita ist wie folgt aufgeteilt:
- die Flure mit Garderoben – Dort hat jedes Kind seinen eigenen Schrank mit Fach zum Unterbringen von Kleidung, Schuhe und persönlichen Gegenständen.
- der Bewegungsraum – Dort können die Kinder sich aktiv bewegen, klettern und auch toben. Die Kita- wie auch Krippenkinder haben regelmäßig die Möglichkeit diesen Raum zu nutzen. Er dient auch als Treffpunkt für den Früh- und Spätdienst.
- Die Krippenräume in der unteren Etage- Ort für ruhiges Spielen und für die Aktivitäten der Jüngsten, sowie Ruhestätte der Jüngsten. Auch die Mahlzeiten werden innerhalb der Gruppenräume eingenommen.
- Die Krippen-Bäder – sind ausgestattet mit einer Wickelkommode, 3-4 Kinder-WCs und einer Kinderwaschbeckenanlage.
- Die Kita-Themenräume in der oberen Etage bieten viel Platz für eigene Spielideen der Kinder und dienen als Ruhestätte. Auch die Mahlzeiten werden innerhalb dieser Räume eingenommen.
- Die Kita-Bäder– sind zum Teil ausgestattet mit einer Wickelkommode, 3 Kindertoiletten mit Sichtschutz und 3 Waschbecken.
- Der Snoezel-Raum ist eingerichtet mit Materialien die ausgesuchten Sinneswahrnehmungen anregen sollen. Das pädagogische Personal kann gemeinsam mit den Kindern die Vorzüge des „Snoezlen“ kennenlernen, neue Sinneseindrücke sammeln und Ruhe und Entspannung erleben.
- Die Sauna wird zur kälteren Jahreszeit von den Kitakindern regelmäßig besucht. Sie dient der Gesundheitserhaltung und Immunstärkung der Kinder und bereitet den Kleinsten eine Menge Spaß
Die Räume unserer Kita sind als Funktions- und Themenräume gestaltet. Im Elementarbereich arbeiten wir offen. Jedes Kind ist in einer Stammgruppe integriert und verfügt über eine feste Bezugserzieherin. In der Zeit von 9:15 – 11:00 Uhr und 14:30 bis zur Abholung kann jedes Kind frei nach seinen Interessen entscheiden in welchen der Funktionsräume und somit auch, mit wem es spielen möchte. Regeln, die mit den Kindern immer in Überarbeitung sind, sorgen für die notwendige Orientierung, fördern das Verständnis für das Gemeinschaftsleben und lassen ein hohes Maß an Eigenständigkeit bei den Kindern zu.
Die freien Spiel- und Lernmöglichkeiten stellen ergänzend zur Projektgestaltung Verarbeitungs- und Orientierungshilfen für die Kinder dar.
FUNKTIONSRÄUME
Wir haben unsere Gruppenräume in Funktionsräume (Schwerpunkte) umgestaltet, in denen die Kinder für einen gewissen Zeitraum am Tag, bestimmte Aktivitäten/Spiele ausüben können und in denen sie individuell von den jeweiligen Erzieher*innen unterstützt werden. Durch die Fokussierung der Angebote in den Räumen, in Bezug auf bestimmte Handlungsabläufe, können die Kinder diese im Einzelnen, wesentlich intensiver ausführen und offener erfahren. Spielen ist ein elementares kindliches Bedürfnis, bei dem das Kind durch das eigene Tun, Zusammenhänge erfährt und tatsächlich begreift und versteht. Dies ist in einer Umgebung möglich, die Freiräume offenlässt, Fantasie und Kreativität fördert und Möglichkeiten zum Ausprobieren und Experimentieren schafft. Es wird darauf geachtet, dass alle Spiel- und Lernbereiche abgedeckt sind. Das gesamte Spiel- und Lernmaterial ist austauschbar. Das Spiel in den Funktionsräumen nimmt den höchsten Stellenwert innerhalb der Einrichtung ein. Dabei steht das Kind im Vordergrund, es ist frei in seinen Entscheidungen:
− es wählt selbst aus, was es spielt
− es bestimmt selbst, mit wem es spielt
− es entscheidet selbst, wo und wie lange es spielt
− es entscheidet selber über die Art und Weise der Spielabläufe.
Das Atelier befindet sich im Gruppenraum der Schwanen-Gruppe.
Kinder, Kunst und Kreativität passen sehr gut zusammen. Wie die Kunst sind die Kinder auch oft laut, aktiv und lebhaft aber ebenso leise und akribisch. Die Kunst gestattet es den Kindern zu experimentieren, zu forschen und zu sehen, was sie alles erschaffen können. Wir bieten den Kindern unterschiedlichste Materialien wie Farben, Naturmaterialien, Papier und vieles mehr an. Der Kreativität der Kinder sind keine Grenzen gesetzt.
Das Labor ist im Gruppenraum der Wasserflöhe zu finden.
Durch vielfältige Materialien, die die Kinder in die Hände nehmen, werden grundlegende Fähigkeiten erworben und Abläufe, wie die Auge-Hand-Koordination werden als grundlegende Fähigkeit angelegt. Durch die konkreten Erfahrungen, die mit den wesentlichen Eigenschaften von Farbe, Größe und Form, Gewicht und physikalischen Hintergründen gemacht werden, werden das kooperative Lösen von Problemen und ein erhöhtes Verständnis für die kulturelle Vielfalt erzielt. Darüber hinaus erhalten die Kinder grundlegende naturwissenschaftliche Erkenntnisse, in der z. B. das Klassifizieren und Messen eine Rolle spielt. Sie lernen zu beobachten, kommunizieren, definieren und sich mit dem Lösen von Aufgaben zu beschäftigen. Durch die vielfältige Nutzung von Materialien wie Lupe, Mikroskopen, Magnete, Pipetten oder Gefäße erkunden die Kinder die Natur und ihre Umwelt. Des Weiteren stehen in diesem Bereich für die Kinder mehrere Themenbücher aus verschiedenen Wissensgebieten und Forschungswerken zur Verfügung.
Der Bauraum ist im Gruppenraum der Fische untergebracht.
Seit Jahrhunderten gehören Bausteine zu den besten Lernmaterialien für Kinder, wegen der vielfältigen Formen, Farben und Materialien (Legosteine, Kappla, Pappkartons, Steckspiele, Belebungsmaterialien wie Holzbäume, Holztiere, Eisenbahn etc.). Darüber hinaus arbeiten wir mit echten Baumaterialien oder Dingen aus der Natur. Die Kinder entwickeln mit Baumaterialien ein Bewusstsein für räumliche Terminologie und Wahrnehmung des Raumes, sowie ein Verständnis für Größenverhältnisse. Sie lernen, nach Größe, Form, Farbe, Gewicht zu sortieren und ein Gleichgewicht herzustellen, sowie Bauwerke zu stabilisieren. Ihr Erinnerungsvermögen wird geschult, wenn es darum geht, etwas zu errichten oder nachzubauen.
Der Gruppenraum der Biber ist die Villa Kunterbunt, diese wird als Rollenspielbereich, genutzt. Das Rollenspiel öffnet die Tür zu einer Welt voller Wunder, Verzauberung, Mut und Spaß für die Kinder. Es geht dabei um weitaus mehr als eine Erfahrung der Vorstellungskraft. Während sich die Kreativität durch das Imaginäre, das „Als-ob-Spiel“ entwickelt, schreitet auch die soziale, emotionale, körperliche und kognitive Entwicklung voran. Es kommt wirklich jeder Aspekt der Entwicklung voran, wenn sich Kinder mit dem Rollenspiel beschäftigen. Es kann sich hierbei um Rollen und Situationen aus dem Alltag des Kindes handeln, wie zum Beispiel den Besuch beim Kinderarzt oder die bevorstehende Einschulung. Auch der wöchentliche Familieneinkauf auf dem Markt oder im Supermarkt und das anschließende Kochen und Verzehren von Mahlzeiten nehmen im Rollenspiel der Kinder eine bedeutsame Rolle ein.
Der Musik- und Darstellungsraum befindet sich im Gruppenraum der Möwen. Dort probieren sich die Kinder an verschiedenen Instrumenten aus und lernen erste Tonleitern. Das Spielen und Experimentieren mit Musikinstrumenten fördert neben Rhythmus- und Harmoniegefühl auch das Zuhören und die Teamfähigkeit. Nicht zu vergessen die Freude der jungen Musiker, wenn ein Musikstück nach langem Ausprobieren endlich „klingt“…. Verschiedene Materialien gestalten den Raum attraktiv. Die Kinder können dort in verschiedene Rollen durch eine Vielzahl von Kostümen schlüpfen. In eine neue Rolle zu schlüpfen ist kreativ und regt die Phantasie an. Beim Lernen von „Texten“ wird die Sprachentwicklung gefördert. Die Kinder lernen, im Team zu arbeiten und sich zu einigen. Ist noch ein „großes“ Publikum dabei, stärkt eine erfolgreiche Theatervorstellung spätestens beim Applaus das kindliche Selbstwertgefühl.
Die Bibliothek im Gruppenraum der Mücken bietet Rückzugsgebiete, die den Kindern die Möglichkeit geben allein oder mit mehreren ungestört und unbeobachtet ihren eigenen Interessen zu folgen. Hier wurden Ecken im Raum gestaltet, wo die Kinder altersgerechte Bücher und Spiele betrachten bzw. spielen können. Dabei besteht die Möglichkeit, dass die Kinder sich selbstständig zurückziehen können oder auch eine Erzieherin mit einbeziehen. Durch die Raumaufteilung können die Kinder sich auf Polstern, Liegemöglichkeiten oder an den Tischen mit Brettspielen beschäftigen.
ZUSAMMENSETZUNG DER KITA-GRUPPE
Die Kita Anne Frank ist derzeit für 164 Kinder im Alter zwischen ca. 11 Monaten und 6 Jahren ausgelegt.
Je nach Alter, wird die Gruppe in 2 Untergruppen aufgeteilt:
- Krippengruppen – 12 Kinder werden von zwei pädagogischen Fachkräften betreut bis zum Wechsel in die Kita.
- Die Kitagruppen- 17 Kinder werden von 1, 5 pädagogischen Fachkräften in der offenen Arbeit betreut.
Es erscheint uns wichtig, dass jedes Kind von Gleichaltrigen umgeben ist, um gemeinsam Erfahrungen zu sammeln/ zu experimentieren. In diesem Sinne versuchen wir, ein etwaiges Gleichgewicht bei Geschlecht & Anzahl der verschiedenen Altersstufen zu wahren. Bestimmte Aktivitäten finden in der gesamten Gruppe statt, um den Kontakt mit älteren und jüngeren Kindern zu ermöglichen.
DIE ÖFFNUNGSZEITEN
Das Erzieherteam ist für die Kinder von 6:00 – 18:00 Uhr von Montag bis Freitag im Einsatz.
An Feiertagen, zu Weihnachten/ Jahreswechsel und 2 Wochen innerhalb der Schulsommerferien bleibt die Kita geschlossen. Über die Daten der zweiwöchigen Sommerschließzeit wird vom Kitaausschuss und dem Träger zuvor abgestimmt. Drei Schließtage kann es aufgrund von Team-Fortbildungen geben, die Eltern werden im Vorfeld darüber informiert. Für alle Schließzeiten gibt es eine alternative Betreuung die von den Eltern, bei bestimmten Voraussetzungen, in Anspruch genommen werden kann.
DAS GESUNDHEITSORIENTIERTE PROJEKT
Kinder bringen eine natürliche Bewegungsfreude mit. In der Bewegung erlebt und erfährt sich jedes Kind selbst. Es entwickelt motorische Grundfähigkeiten und kann über unterschiedliche Bewegungserlebnisse die körperliche und kognitive Entwicklung fördern und seine eigene Identität entwickeln.
In der Kindertagesstätte können die Kinder mit den vielfältigen Bewegungsangeboten ihre Körperfähigkeiten kennenlernen und ihre grob- und feinmotorische Geschicklichkeit durch vielfältige Bewegungserlebnisse fördern.
Dies ist möglich im Innenbereich z.B. im Gruppenraum oder im Bewegungsraum als auch im Außenbereich z.B. auf dem Kindergartenspielplatz oder beim Spaziergang durch unterschiedlichsten Möglichkeiten zu Bewegungserlebnissen. Das grundsätzliche Ziel unserer pädagogischen Arbeit besteht darin, den Kindern Freude an der Bewegung zu vermitteln und ihnen durch das eigene Erleben Lernprozesse zu erleichtern sowie die Ich- und Sachkompetenz zu stärken. Die hauseigene Sauna wird regelmäßig von Herbst bis Frühling genutzt, die Kinder können selbst entscheiden ob sie das Angebot des Saunierens wahrnehmen möchten.
Wohlbefinden stärken– Wir achten auf einen ausgewogenen Wechsel zwischen Ruhe und Bewegung, Anspannung und Entspannung. Uns ist wichtig, dass die Kinder das, was sie gegessen haben, wahrnehmen und wertschätzen. Sie sollen erfahren, warum bestimmte Lebensmittel gesund sind und zur gesunden Entwicklung beitragen. Dazu gehört auch, dass sie neben Bekanntem auch neue Geschmacksrichtungen kennenlernen. Die Kinder können selbst entscheiden, was und wie viel sie essen wollen. Das Bewusstsein, den eigenen Körper und die damit verbundenen Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen werden dabei entwickelt.
In der Sommerzeit achten wir besonders auf Sonnenschutz, Sonnenhüte, Sonnensegel und ausreichend Getränke.
Anreize für gesundheitsorientierte Erfahrungen bieten:
- ein gut ausgestatteter Bewegungsraum – hier können die Kinder ihre körperlichen Grenzen austesten
- angeleitete Bewegungs- und Spielangebote, während der regelmäßigen Bewegungsraumzeiten (Wahrnehmungs- und Gleichgewichtsförderung durch Klettern, Balancieren, Hüpfen und Schaukeln drinnen und draußen)
- regelmäßig stattfindende Saunagänge von Herbst bis Frühling
- Naturnahe Freifläche – Hochbeet, Sandböden, Rasenflächen– sie bietet u.a. Raum für Duft- und Geschmackserlebnisse, Barfußlaufen
Des Weiteren lockt der Kitabereich mit anregenden Themenräumen (Bauraum, Bibliothek, Labor- und Forscherraum, Atelier, Villa Kunterbunt, Musik-und Theaterraum), die den Kindern selbstbestimmte und interessenbezogene Spiel- und Lernerfahrungen ermöglichen.
Die pädagogischen Fachkräfte orientieren sich an den Stärken, Interessen und aktuellen Themen der Kinder, sind Partner, Unterstützer und Impulsgeber.
In Planung:
- weiterer Anbau und Vergrößerung des Hochbeetes
- regelmäßige Wald- und Wiesenausflüge
- Teilnahme an sportlichen Events („Bummiolympiade/ Regenbogencup“ in Potsdam, „Apfelolympiade“)
- eigeninitiiertes Sportfest der Kita
- zuckerfreie Tage innerhalb der Ganztagsverpflegung
- Projekte und Thementage mit den Kindern rund um das Thema “Ernährung und Gesundheit“ u.a. begleitet durch die Mitarbeiter*innen die sich zum Genussbotschafter der Sarah-Wiener-Stiftung fortgebildet haben
UNSER BILD VOM KIND
Kinder sind Akteure ihrer Entwicklung. Alles was Kinder tun ist wichtig und wird ernst genommen. Das heißt, dem Kind wird zugetraut, dass es die für seine Entwicklung notwendigen Schritte durch eigene Aktivität selbst vollzieht und von sich aus älter, klüger, größer werden will.
Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen die Welt erobern, wenn Erwachsene sie nur lassen. Kinder haben den Willen und die Kraft, ihre Entwicklung durch Eigenaktivität selbst zu vollziehen, sie brauchen dazu ein anregendes, herausforderndes Umfeld, in dem sie stets Zeit haben sich auszuprobieren. Wir erkennen an, dass die Entwicklung aktive Leistung der Kinder selbst ist. Die Kinder müssen selbst denken, selbst entscheiden und selbst gestalten.
Die Auseinandersetzung der Kinder mit der Welt, sich selbst, anderen Kindern und Erwachsenen erfolgt im Spiel. „Das Spiel ist die Arbeit des Kindes“. Uns Erzieher*innen ist es wichtig, dass die Bedürfnisse der Kinder in die Tages-/ Wochenplanungen mit einfließen. Durch unsere Beobachtungen während des Freispiels ist es uns möglich, die Interessen und Wünsche der Kinder zu erkennen und sie in die Planung mit aufzunehmen. So können auch schon die jüngeren Kinder unserer Einrichtung den Tagesablauf „aktiv“ mitgestalten. Eine Beteiligung wird bei uns nicht nur auf den verbalen Austausch beschränkt. Der Dialog bei unseren kleinsten Kindern ist von der Beobachtung und Interaktion geprägt. Schon von Beginn an setzen sich Kinder mit ihrer Umwelt auseinander, dabei fällen sie ständig Entscheidungen für ihre weitere Entwicklung. Wir unterstützen und begleiten die Kinder in ihrem Drang, sich auszuprobieren, etwas zu erforschen und geben ihnen Zeit, sich selbst zu entdecken.
Wir arbeiten in unserer Einrichtung situationsbedingt und das bedeutet:
- die Lebenssituationen, Interessen, Bedürfnisse und Erfahrungen der Kinder in die pädagogische Arbeit einzubeziehen
- jedes Kind wird als Mensch mit individuellen Stärken und Schwächen wahrgenommen und gefördert
- jedes Kind bekommt pädagogische Unterstützung und lernt so sein Leben selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu gestalten
Kinder sind unser größtes Gut und die Zukunft von morgen. Es ist wichtig, den Kindern ein Zugehörigkeitsgefühl und Aufgaben zu vermitteln an denen sie wachsen können. Denn Kinder möchten Lernen, sie möchten verstanden und respektiert werden. Jedes Kind hat ein Recht darauf so akzeptiert zu werden wie es ist.
PARTIZIPATION
Was heißt Partizipation?
Das Wort „partizipieren“ stammt aus dem Lateinischen und wird mit „an etwas teilnehmen, Anteil haben“ übersetzt. Eine bloße Teilnahme, etwa an einem pädagogischen Angebot oder an der Entscheidung beim Mittagsangebot, bedeutet noch nicht, dass die Kinder partizipieren. Partizipation beinhaltet die Mitentscheidung bei allen, das jetzige und das zukünftige Leben betreffenden Belangen und das gemeinsame Finden einer Lösung für diese.
„Es geht nicht nur darum, Kinder nach ihrer Meinung zu fragen und sie quantitativ abstimmen zu lassen, sondern es geht darum, mit ihnen in einen ernsthaften Dialog zu treten, um dann zusammen mit ihnen die gemeinsamen Lebensräume zu gestalten. Es geht darum, kindliche Bedürfnisse und kindliche Weltsichten im Alltag wahrzunehmen, zu respektieren und die eigenen Weltinterpretationen immer wieder in Frage zu stellen.“ (Stamer-Brandt 2012 S.55).
Für uns bedeutet das, den Kindergartenalltag so zu gestalten, dass alle Kinder beteiligt werden. Sie können ihre Ideen bei der Projektarbeit, beim Morgenkreis, zum Teil bei der Raumgestaltung oder z.B. zum Teil bei der Wahl von Ausflugszielen einbringen. Insofern ist es wichtig, immer im Dialog mit den Kindern zu sein und immer in der Selbstreflexion zu bleiben. Jeder kleine Gesprächsanlass ist Teil des kontinuierlichen Bildungsprozesses. Je nach Alter und Entwicklungsstand ist es wichtig, wie Methoden der Beteiligung gewählt werden.
In Planung:
- Kinderkonferenz
- Verdeutlichung der Kinderrechte für die Kinder und Eltern
- Beteiligungsprojekte
- partizipative Weiterbildungen für das Kitateam
DIE RECHTE VON KINDERN
Die Organisation der Vereinten Nationen verabschiedete 1989 die „Konvention über die Rechte des Kindes“. Auch Deutschland ratifizierte diese 1992. Diese festgeschriebenen Rechte dienen uns als Richtschnur im Umgang mit den uns anvertrauten Kindern.
Zu den wichtigsten Rechten gehören für uns:
- das Recht auf Gleichheit, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder Entwicklung
- das Recht auf den Bündnispartner Erzieher*innen (dem Kind zuhören, es wertschätzen, positive Zuwendung, emotionale Nähe…)
- das Recht auf Hilfestellung bei der Formulierung von Bedürfnissen
- das Recht auf Selbstbestimmung “nein“ sagen zu dürfen
- das Recht auf den heutigen Tag
- das Recht auf ein eigenes Zeitmaß
- das Recht, Gefühle zeigen zu dürfen und dass die Gefühle erkannt und ernst genommen werden
- das Recht auf Freiräume
- das Recht auf eine vielfältige, anregungsreiche und gestaltbare Umgebung
- auf Freiheit in der Wahl ihres Spieles, ihres Spielpartners, der Spieldauer und des Spielortes
- sich zurückzuziehen
- sich schmutzig zu machen
Das Kinder- und Jugendhilfegesetz sichert dem Kind ein Recht auf Erziehung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu. Elternhaus nach §1631 BGB und Kindertageseinrichtung nach §5 Abs. 8 Kita Gesetz sind dazu verpflichtet, die Kinder gewaltfrei zu erziehen. Körperliche Strafen, seelische Verletzungen u. a. entwürdigende „Erziehungsmaßnahmen“ sind zu unterlassen und werden geahndet. Wir erfüllen den Schutzauftrag nach §8a SGBVIII sowie der Umsetzung nach §72a SGB VIII.
UNSERE ROLLE ALS PÄDAGOGISCHE FACHKRÄFTE
Wir Erzieher*innen lenken und helfen, ermutigen, entdecken gemeinsam mit den Kindern und schaffen eine anregende Umgebung.
Kurz: Wir setzen auf die Selbständigkeit.
Wir sind das Gegenüber für das Kind, das seine Aktivitäten und Gedanken wahrnimmt, es in seinem Tun bekräftigt und es anregt. Jedes Kind hat die Möglichkeit mit den päd. Fachkräften ihre „Räume“ drinnen und draußen mit zu gestalten oder zu verändern.
Wir vertrauen den Kindern und trauen ihnen etwas zu.
DIE ZIELE DER PÄD. ARBEIT
Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Kindes. Die Entwicklung der Persönlichkeit bildet sich durch Selbstkompetenz, Sozialkompetenz, Sachkompetenz und der körperlichen Kompetenz.
Selbstkompetenz bedeutet für uns:
Die Kinder sollen lernen, sich selbst und ihre Umwelt wahrzunehmen. Sie dürfen ihre Gefühle mitteilen und offen damit umgehen. Die Bedürfnisse und Interessen haben einen festen Platz in unserer täglichen Arbeit. Wichtig ist uns auch, dass die Kinder Selbstbewusstsein erlangen.
Dadurch werden sie selbständig und können eigenverantwortlich handeln. Sie lernen, mit Konflikten und Kritik umzugehen und üben, Problemlösungen zu finden. Sie sollen lernen, sich für neue Situationen zu öffnen und dabei wissbegierig und lernfreudig zu sein. Dabei ist uns das Ausleben ihrer Kreativität und Einzigartigkeit sehr wichtig.
Sozialkompetenz bedeutet für uns:
Die Kinder bauen in unserer Einrichtung Beziehungen zu neuen Bezugspersonen und anderen Kindern auf. Sie lernen, sich in eine Gruppe mit Kindern in unterschiedlichen Altersgruppen einzufügen. Uns ist es wichtig die Gefühle und Bedürfnisse anderer wahrzunehmen, zu berücksichtigen und dabei Konflikte ohne Gewalt zu lösen. Wir leiten die Kinder dazu an, sich gegenseitig zu unterstützen und Hilfe zu geben. Unsere Kinder begegnen im Alltag Regeln, die sie lernen, einzuhalten.
Sachkompetenz bedeutet für uns:
- kognitive Fähigkeiten zu erlangen
- Wissen zu erlangen und weitergeben zu können
- Interesse an der eigenen Umwelt zu entdecken
- Erfahrungen und Erlebnisse zu machen
- Sprache entdecken, umzusetzen und weitergeben zu können
Körperliche Kompetenz bedeutet für uns:
- motorische Fähigkeiten aufzubauen
- seinen eigenen Körper wahrzunehmen
- mit den eigenen Sinnen sein eigenes Umfeld zu entdecken
Die Umsetzung im Alltag: Um unsere Ziele erreichen zu können, ist ein wichtiges Grundprinzip unserer Arbeit, dass die Kinder sich in unserem Kindergarten wohl fühlen. Das bedeutet für uns: Das Kind so anzunehmen, wie es ist, mit seinen Bedürfnissen und Eigenarten. Einen liebevollen und partnerschaftlichen Umgang zu unseren Kindern zu pflegen. Die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und entsprechend zu handeln. Ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Kindern aufzubauen und ein Vorbild im täglichen Miteinander zu sein.
DIE BILDUNGSBEREICHE
Die Grundsätze Elementare Bildung und Erziehung bilden den Rahmen für unser pädagogisches Konzept. Darin sind sechs Bildungsbereiche beschrieben. Diese sind nicht leistungs- bzw. schulfächerorientiert, sondern die Kita gibt in diesen Bereichen Anregungen zum Nachmachen, die die Entwicklungsprozesse der Kinder fördern. Die sechs Bildungsbereiche geben unsere pädagogische Arbeit der Planung in der Kita Orientierung. In den einzelnen Bildungsbereichen werden die Kompetenzen der Kinder erfasst und gezielt reflektiert. Sie sind gleichrangig und greifen ineinander.
Körper, Bewegung und Gesundheit
In unserer Kita bedeutet Bewegung die Verbindung von Körper, Geist und Seele. Neben der Möglichkeit im Gruppenraum gibt es eingeschränkte Tage, an denen die einzelnen Gruppen den Sportraum und die Sauna nutzen. Den Kindern stehen Bewegungsmaterialien wie u.a. Bälle, Fahrzeuge, Klettergelegenheiten und Schaukeln, sowie Balancierbalken in der Kita zur Verfügung. In unserer Einrichtung haben die Kinder folgende Materialien, Angebote und Räume die diesbezüglich zur Verfügung gestellt werden:
- großer Bewegungsraum mit Kletterwand, Materialschränken und Bällebecken, großer Spielplatz mit verschiedenen Bewegungselementen wie z.B. Bolzplatz, Klettergerüsten, Matschstrecke usw.
- Ausflüge in der umliegenden Natur, Wiesen und Wasser
- Angebot der Saunanutzung (wenn Kinder windelfrei sind)
- externen Sportangeboten, wie Fußballkids-Club, Judo, Tanzen, Englisch, Schwimmen etc.
- regelmäßig stattfindenden Besuche der Zahnärztin und Amtskinderärztin
- jährlicher Besuch eines Fotografen
Sprache, Kommunikation und Schriftkultur
Die Kinder erlernen und beherrschen die Regeln der Kommunikation und haben in den Räumen freien Zugang zu Büchern, Bildern und diversen Spielen. Sie erwerben durch den Umgang mit verschiedenen Materialien und vielfältigen Angeboten die Schrift- und Sprachkompetenz, zum Beispiel durch Reime, Lieder, Geschichten, Gedichte, Tanzspiele und Fingerspiele. Die kompensatorische Sprachförderung wird im Jahr vor der Einschulung in unserer Einrichtung durchgeführt.
Musik
Jedes Kind ist zum Erkennen musikalischer Aspekte empfänglich. Musik ist ein wesentlicher Bestandteil menschlicher Kultur und eine Grunderfahrung des Menschen. Zur Musik gehören Melodie, Rhythmus und Klangfarbe/Tonlagen. Die Stimme ist in der musikalischen Praxis allen ein wichtiges Instrument. Die Musik ist Bestandteil des Kitaalltags. Musikinstrumente stehen den Kindern, in fast allen Räumlichkeiten, frei zur Verfügung. Die Kinder lernen in regelmäßigen Abständen Lieder und können im Morgenkreis musizieren.
Darstellen und Gestalten
Darstellen und Gestalten gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen und zu den frühen Tätigkeiten eines Kindes. Sie ermöglichen es den Kindern die Erlebnisse und Erfahrungen innerlich zu verarbeiten mit vielfältigen Materialien. Kinder entwickeln beim Verstehen der Welt Fantasie, Kreativität und Vorstellungskraft.
Mathematik und Naturwissenschaften
Die Kita ist ein Ort des Experimentierens und Forschens. Dort erwerben Kinder erste Erkenntnisse über Mengen, Zahlen und Zeichen.
Die Kinder verstehen naturwissenschaftliche und mathematische Zusammenhänge. Im täglichen Ablauf begegnen den Kindern Zahlen, Mengen, Längen, Formen und Größen. Die pädagogischen Fachkräfte binden es in den Tagesablauf spielerisch t ein.
Soziales Leben
Der Bildungsbereich soziales Leben verbindet die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und die Entwicklung sozialer Beziehungen miteinander. Die Kinder lernen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen und entwickeln verschiedene Strategien um Streit zu schlichten.
Das Zusammenleben in kleinen altersgemischten Gruppen ermöglicht es, ihre Einzigartigkeit zu entdecken. Sie entwickeln ihre eigene Identität indem sie sich mit anderen austauschen, spielen aber auch streiten können.
DER STELLENWERT DES SPIELS
Das Spielen ist ein Grundbedürfnis aller Kinder. Nur durch verschiedene Spielformen ist eine ganzheitliche Förderung, wie sie sich auch in den Bildungsleitlinien findet, möglich. In den verschiedenen Spielphasen haben alle Kinder die Möglichkeit, sich und ihre Umwelt spielerisch zu begreifen. Sie folgen dabei der eigenen Fantasie, den eigenen Vorstellungen, ihren Fähigkeiten, den Rahmenbedingungen und regen sich dabei gegenseitig an. Aus pädagogischer Sicht erachten wir das Freispiel als sehr wichtig. Im Gegensatz zum gelenkten Spiel besteht hier die Möglichkeit, dass die Kinder ihren eigenen Ideen und Einfällen nachgehen können.
Des Weiteren bietet die Freispielphase den Kindern partizipativ den Raum für Selbstbestimmung: Kinder bestimmen, mit wem sie wann, wo, was, wie lange spielen möchten.
Die Kinder lernen u.a. durch den eigenständigen Kontakt aufnehmen, eigene Wünsche und Ideen zu äußern, eigene Bedürfnisse zurückstellen und gegenseitiges Beobachten und voneinander lernen soziale Kompetenzen zu entwickeln. Sie setzen sich dabei mit Sprache auseinander. Die unterschiedlichen Spielformen bietet den Kindern Erfahrungswerte, die für das Leben in der Gemeinschaft unbedingt erforderlich sind. Im Spiel üben sie Fähigkeiten ein, die sie benötigen, um sich in die Gesellschaft zu integrieren (Kontaktbereitschaft, Frustrationstoleranz, Rücksichtnahme, Ausdauer, Konzentration, Durchsetzungsvermögen etc.). Neben den durch das pädagogische Personal geplanten und gelenkten Angeboten nimmt das Freispiel einen wichtigen Stellenwert ein. Das Freispiel ist gekennzeichnet durch die freie Wahl des Spielmaterials, der Spielpartner, des Spielortes usw.
Während der Freispielphase können die Kinder verschiedenen Aktivitäten in unterschiedlichen Spielbereichen nachgehen, zum Beispiel:
- bauen und konstruieren auf dem Bauteppich
- in Rollen schlüpfen und sich verwandeln in der Puppen- und Verkleidungsecke
- sich zurückziehen und ausruhen in der Kuschelecke
- malen, basteln, kneten und experimentieren mit verschiedenen Materialien
- Regeln und Konzentration einüben bei Gesellschaftsspielen in der Kleingruppe
BEOBACHTUNG UND DOKUMENTATION
Beobachtungen sind die Grundlage für die Planung unseres pädagogischen Handelns. Wir sehen jedes Kind individuell. In unseren Beobachtungen sind wir an den Stärken orientiert, d.h. wir stärken die Stärken, um somit Schwächen abzuschwächen. Unsere regelmäßigen Beobachtungen finden sowohl gezielt, als auch situationsbedingt statt. Sie können in die Tür- und Angelgespräche einfließen und sind eine Grundlage für die regelmäßig stattfindenden Entwicklungsgespräche mit den Eltern. Um unsere Beobachtungen zu dokumentieren, besitzt jedes Kind einen Portfolio- Ordner, in dem Entwicklungsfortschritte, Projekte und Ausflüge festgehalten werden. In den regelmäßig stattfindenden Entwicklungsgesprächen mit den Eltern, werden diese Portfolios als Grundlage des Gespräches genutzt. Die Früherkennung von Entwicklungsauffälligkeiten und die Frühförderung sind Aufgaben der Kindertagesstätten. Die „Grenzsteine der Entwicklung“ sind Grundlage der systematischen Beobachtung und Dokumentation. Das Verfahren ermöglicht es den pädagogischen Fachkräften, in bestimmten Zeitabständen die Entwicklung der Kinder bewerten und Beeinträchtigungen im Entwicklungsverlauf erkennen zu können. Mit den „Grenzsteinen der Entwicklung“ werden sechs Entwicklungsbereiche der Kinder im Alltagsgeschehen zu bestimmten Stichtagen beobachtet: Spracherwerb, Körpermotorik, Hand-/Fingermotorik, kognitive Entwicklung, soziale Kompetenz und emotionale Kompetenz. Grundlage für jede Beobachtung und Dokumentation ist das Wissen der pädagogischen Fachkräfte der Lebenssituation des Kindes wie z.B. Herkunft, Familienleben, soziales Umfeld, prägende Erfahrung, kultureller Hintergrunde etc.
Als Beobachtungsinstrumente werden der Sprachtest „WESPE“, bei Auffälligkeiten die „KISTE“ sowie ab dem 24- 60 Lebensmonat die Sprachbeobachtungsbögen der „Meilensteine der Sprachentwicklung“ verwendet (Materialien aus dem Landesvorgaben zur Sprachförderung). Eine alltagsintegrierte Sprachförderung ist für uns selbstverständlich. Uns ist jedoch bewusst, dass all diese „Arbeitshilfen“ und Handwerkszeuge ohne einen offenen Blick sowie regelmäßigen Austausch zwischen den päd. Fachkräften mit den Eltern über den Entwicklungsstand und das Wohlbefinden der Kinder nicht auskommen. Die Entwicklungsdokumentation ist wichtig, um den Eltern in Gesprächen einen umfassenden Überblick über den derzeitigen Entwicklungsstand zu geben, sich über die häusliche Situation auszutauschen und somit weitere Förderungsschritte abzuleiten. Ebenso ist eine Dokumentation des Kita-Alltags für Eltern und Erzieher*innen von großer Bedeutung. So können die Eltern anhand von Fotos, gemalten Bildern, gebastelten Kunstwerken oder anderen Ausstellungsstücken den Alltag ihres Kindes nachvollziehen. Ausgestellte „Werke“ der Kinder fördert bei ihnen den Stolz auf die eigene Leistung und die Identifikation mit der Kita, wenn sie Eltern oder anderen Erwachsenen ein Stück ihres Alltags zeigen können.
In Planung:
- Fortbildung des Teams und Erarbeitung neuer Beobachtungsinstrumente
ÖFFNUNG INNERHALB DER KITA
Die Öffnung der Gruppen ermöglicht den Kindern mehr Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Durch die Öffnung stehen die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes im Mittelpunkt und werden berücksichtigt. Die Kinder können bestimmen, an welchem Angebot sie teilnehmen. Diese Möglichkeit auszuwählen, erweitert ihre Interessen, stärkt ihre Selbständigkeit und ihr Selbstbewusstsein. Das sind wichtige Fähigkeiten für den Übergang in die Schule. Darüber hinaus lernen die Kinder mehrere Erzieher*innen kennen und nehmen Kontakt zu ihnen auf. Die Öffnung ermöglicht den Kindern, ihr Umfeld vielfältiger wahrzunehmen. Die Beziehungsstrukturen, in denen Kinder in ihren Familien leben, prägen ihre Persönlichkeit. Neben diesem gewohnten Umfeld eröffnet sich in der KiTa ein weiterer Erfahrungsbereich. Durch das Zusammensein mit anderen Kindern lernen sie, sich zu orientieren, eigene Bedürfnisse zurückzustellen und die eigene Rolle zu finden. Wir begleiten die Kinder bei der Kontaktsuche, bei der Bewältigung von Konflikten und bei der Gestaltung von Freundschaften. Dies geschieht auch über die Grenzen der Gruppe hinaus, z.B. bei Besuchen in den anderen Gruppen, bei gemeinsamen Spielen im Flur oder auf dem Außengelände. Es ist für die Kinder eine sehr wichtige Erfahrung, den vertrauten Rahmen der Gruppe zu verlassen und sich anderweitig zu orientieren. Es finden zu besonderen Förderschwerpunkten (Kreativangebote, musikalische Angebote us.w.) gruppenübergreifende Arbeitsgemeinschaften statt.
Wir verstehen Öffnung als Prozess und gehen im Kindergartenbereich in folgenden Schritten weiter voran:
- Der Kindergarten besteht zurzeit aus 6 Kindergruppen. Aus den Gruppenräumen sind Themenräume entstanden (siehe Anhang), die täglich von 9.00 – 11:00 Uhr den Kindern zur Verfügung stehen.,ebenso das Außengelände. Morgenkreis, Mahlzeiten und tlw. die Mittagsruhe finden weiterhin in jeder Bezugsgruppe statt
- Die pädagogischen Fachkräfte haben die Möglichkeit, je nach geplanten Angebot ressourcenorientiert die Räume zu wählen
- Der Bewegungsraum, Sauna und Snoezle-Raum stehen den Kindern zu bestimmten Zeiten zur Verfügung.
- Gemeinsame Projekte in allen Bereichen
Die Kinder entscheiden, in welchem Raum sie mit wem spielen und welche Materialien sie dafür nutzen. Kein Kind muss an einem Angebot teilnehmen, es herrscht das Prinzip der Freiwilligkeit.
MÄDCHEN UND JUNGEN- UND WEITERE GESCHLECHTLICHE IDENTITÄTEN
Gleichstellung und Beteiligung der Mädchen und Jungen
Jungen und Mädchen tun grundsätzlich das, was ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht. Kinder suchen sich eigene Wege, wie sie als Junge oder Mädchen leben wollen. Sie entwickeln ihre eigene Geschlechtsidentität mit der sie sich sicher und wohl fühlen. Daher ist es erforderlich, die mit der Geschlechterrolle übernommenen Verhaltensweisen zu tolerieren, auf denen Kinder zunächst bestehen, um sich ihre eigene Identität zu sichern. Wir Erzieher*innen bieten den Mädchen und Jungen unserer Einrichtung diese Identifikationsmöglichkeiten.
Wir achten und respektieren geschlechtsunabhängig die Bildung und den Ausdruck von Gefühlen des Kindes. Wir Erzieher*innen reflektieren unsere Verhaltensweisen, Rahmenbedingungen, Angebote und Interaktionen der Jungen und Mädchen in unserer Kita. Auch Raumgestaltung und Materialauswahl wie z.B. Jungen- und Mädchenpuppen, Rollenspielmaterial, Verkleidungssachen für Frauen- und Männerrollen werden unter der Geschlechterperspektive reflektiert.
Wir Fachkräfte unterstützen die Kinder in der Erkenntnis, dass aus unterschiedlichen Geschlechtszugehörigkeiten keine ungleichen Rechte und Pflichten abgeleitet werden dürfen.
INKLUSION
Unser Leitsatz: „Akzeptiere mich so wie ich bin“
Alltägliches Zusammenleben von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung sehen wir als Voraussetzung für Toleranz und Verständnis.
Unser Bestreben ist es alle Kinder mit in das Gruppengeschehen zu integrieren und kindgerecht zu fördern. Dies bedeutet Offenheit für Kinder aus anderen Kulturen, starke und schwache sowie von Behinderung bedrohte Kinder. Durch die stetige soziale Interaktion der Gruppe ist eine Integration eine Erfahrung von unschätzbarem Wert für alle. Sie ermöglicht voneinander zu lernen, Akzeptanz zu üben, miteinander Spielen und sich gegenseitig zu helfen. Um gute pädagogische Ziele der Integration zu erreichen ist die Zusammenarbeit mit Eltern, Therapeuten und Frühförderstelle sehr wichtig. Ziel der integrativen Erziehung ist es, optimale Entwicklungsbedingungen und Lernmöglichkeiten für alle Kinder zu schaffen, auch für Kinder mit und ohne erhöhtem Förderbedarf. Wir möchten den Kindern Möglichkeiten bieten, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen, sich und andere zu akzeptieren und emotional anzunehmen. Integration und Inklusion soll als ein Miteinander verstanden werden.
Während des Kitaalltags ist es möglich, dass die Kinder mit Förderbedarf von Therapeuten besucht werden können wie z.B. Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie und Frühförderung.
SCHUTZ VON KINDERN
Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit (vgl. § 1 SGB VIII). Sicherzustellen, dass dieses Recht auch umgesetzt wird, liegt, ebenso wie der Schutz eines jungen Menschen vor Gefahren für dessen Wohl, zunächst in der Verantwortung der Eltern. Gleichwohl muss das gesunde Aufwachsen von Kindern und ein wirksamer Schutz des Kindeswohls als gesamtgesellschaftliche Aufgaben verstanden werden. Mit Einführung des § 8a SGB VIII zum 01.10.2005 wurde der „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ konkretisiert und aufgewertet.
Das allgemeine Vorgehen bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung ist:
- Der Mitarbeiter schätzt die Kindeswohlgefährdung eigenständig ab.
- Auffälligkeiten werden mit zeitlicher Einordnung dokumentiert.
- Bei allen Fällen, in denen Verdacht auf Kindeswohlgefährdung besteht, wird der Dienstvorgesetzte eingeschaltet.
- Daraufhin wird das weitere Vorgehen beschlossen und dokumentiert.
Wird der Verdacht bestätigt, gibt es drei Möglichkeiten:
- Eine Unterstützung der Familie durch die Einrichtung, in der das Kind
- betreut wird, ist ausreichend, um der Kindeswohlgefährdung entgegenzuwirken.
- Die Möglichkeiten der das Kind betreuenden Einrichtung reichen nicht aus, dann wird die Familie dahingehend beraten, dass sie sich an das
- Jugendamt wendet. Sucht sie sich hier keine Unterstützung, wird die
- Familie davon in Kenntnis gesetzt, dass die Leitung der Einrichtung das
- Jugendamt schriftlich informiert.
Stellt das Gespräch mit den Erziehungsberechtigten eine weitere Gefährdung für das Kind dar, wendet sich die Leitung der Einrichtung direkt an das Jugendamt. Beim Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, orientiert sich unsere Kindertagesstätte an den Handlungsleitlinien des Kinderschutzkonzeptes zur Prävention und Intervention in Kindertageseinrichtungen (Bundeskinderschutzgesetz § 8b SGB VIII)
In ihnen berücksichtigt sind die schon erwähnten rechtlichen Grundlagen des Kindesschutzes gemäß §§ 8a und 72a SGB VIII. Somit beinhaltet unser Vorgehen beim Verdacht auf Kindeswohlgefährdung 10 Schritte:
Schritt 1: Erkennen möglicher Kindeswohlgefährdungen
Schritt 2: Austausch im Team und mit der Einrichtungsleitung
Schritt 3: Einschalten der Kinderschutzfachkraft
Schritt 4: Gemeinsame Risikoabschätzung
Schritt 5: Gespräch mit den Eltern oder Sorgeberechtigten
Schritt 6: Aufstellen eines Beratungs- oder Hilfeplans
Schritt 7: Überprüfung des Erreichens der Zielvereinbarung
Schritt 8: Gegebenenfalls erneute Risikoabschätzung
Schritt 9: Gegebenenfalls Inanspruchnahme des ASD „vorbereiten“
Schritt 10: Information und Einschaltung des ASD
Die Ergebnisse des Fallteams werden schriftlich festgehalten und sind somit jederzeit nachvollziehbar.
GESTALTUNG DES TAGESABLAUFES- LERNEN IM ALLTAG
Der Tagesablauf ist geprägt von klaren und transparenten Abläufen und Ritualen. Dadurch bekommen die Kinder Orientierung und Sicherheit. Wir achten darauf, dass diese Strukturen nicht als starr und dogmatisch angesehen werden, sondern sich an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder ausrichten und ihnen auch genügend Freiraum für eigenständiges Ausprobieren und selbstbestimmte Aktivitäten lassen. In der Gestaltung des Tagesablaufs werden die unterschiedlichen Entwicklungsstufen und Bedürfnisse der Kinder im Krippen- und Kindergartenalter entsprechend berücksichtigt. Alle pädagogischen Fachkräfte achten auf eine ausgeglichene Gestaltung von aktiven Spielphasen und beruhigenden Entspannungs- bzw. Erholungsphasen.
Der Frühdienst (6:00 Uhr – ca. 7:15 Uhr) findet für alle Kinder im Bewegungsraum oder auf dem Spielplatz, je nach Wetterlage, statt. Anschließend (ab ca. 7: 15 Uhr) sind dann alle Kinder in ihren jeweiligen Bereichen in der Krippen- und Kitaetage oder bei entsprechendem Wetter im Garten. Im Spätdienst (ab ca. 16:15 Uhr) sind dann alle Kinder im Bewegungsraum oder bei gutem Wetter auf dem Spielplatz.
TAGESABLAUF IN DER KINDERKRIPPE
Beim morgendlichen Ankommen in der Kinderkrippe werden die Kinder von den pädagogischen Fachkräften in die Anwesenheitslisten eingetragen. Mit den pädagogischen Fachkräften werden kurz wichtige Informationen ausgetauscht. Ein eingespieltes Ritual (z. B. Winken am Fenster oder bis an die Tür bringen) trägt zu einem gelingenden Abschied bei. Von 8:00 bis 8:30 Uhr gibt es Frühstück– Kinder, die mit frühstücken möchten, sollten bis 8:00 Uhr in der Kita sein. Ab ca. 9:00 Uhr spielen die Kinder und nehmen die jeweiligen Tagesangebote wahr. Dann findet der tägliche Kinderkreis in den Bezugsbereichen der Kinder statt – als ein festes Ritual im pädagogischen Alltag. Hier werden die Kinder begrüßt, es wird getanzt und gesungen. Fingerspiele, das Betrachten kleiner Entdeckungen oder das Thematisieren bestimmter Dinge mit den Kindern gehören ebenso dazu. Bis zum Mittag ist dann Zeit zum Spielen oder für pädagogische Angebote in den Gruppenräumen oder im Freien, zum Malen, Kneten, Bewegen, Singen, Bücher anschauen und vieles mehr. Ab 10:45 Uhr findet das Mittagessen, je nach Bedürfnis der Kinder, statt. Die Kinder erproben sich im selbständigen Umgang mit Besteck und Trinkgefäßen. Nach dem Essen bereiten sich die Kinder auf die Mittagsruhe vor. Von 12:00 bis 14:00 Uhr ist Ruhezeit. Jedes Kind hat seinen eigenen Schlafplatz, mit eigenem Bettzeug, Kuscheltier o.ä. Die pädagogischen Fachkräfte gehen auf die unterschiedlichen Schlafbedürfnisse der Kinder ein. Gegen 14:15 Uhr beginnt die Vesperzeit in jeder Gruppe. Anschließend spielen die Kinder in den Gruppenräumen oder im Garten bis zum Abholen.
TAGESABLAUF IM KINDERGARTENBEREICH
Die Eltern bringen die Kinder in den Bewegungsraum (Frühdienst) oder den oberen Bereich (1. Etage), übergeben ihr Kind persönlich an eine pädagogische Fachkraft und diese tragen die Kinder in die Anwesenheitsliste ein. Auch hier sorgt ein Abschiedsritual (z.B. Winken am Fenster oder bis zur Tür begleiten) zwischen Eltern und Kind für einen guten Start in den Kindergartentag. Die Themenräume werden von den pädagogischen Fachkräften geöffnet. Dies staffelt sich nach Dienstbeginn und nach den aktuellen Interessen und Wünschen der Kinder.
So gewährleisten wir die nötige Sicherheit, Übersicht und Begleitung der Kinder beim Spiel in den jeweiligen Räumen. Von 8:15 bis ca. 8:45 Uhr gibt es in den jeweiligen Gruppenräumen das Frühstück. Kinder, die mit frühstücken möchten, sollten bis 8:15 Uhr anwesend sein. Begleitet von den pädagogischen Fachkräften bedienen sich die Kinder selbständig, probieren verschiedene Geschmacksrichtungen aus und lernen, sich ihr Brot selbst zuzubereiten. Im Anschluss stehen den Kindern die verschiedenen Themenräume auf der Etage und das Freigelände zur Verfügung. Im Bewegungsraum können sie an gezielten Angeboten (z. B. Tanzen oder Wettspiele) teilnehmen oder eigene Ideen verwirklichen – Toben, Fangspiele, Raufen, sich Ausprobieren beim Klettern, Springen, Werfen, Balancieren usw. Durch Angebote in den Gruppenräumen werden neue Materialien oder Techniken eingeführt, es wird gemeinsam gesungen und gespielt. Als Grundlage gelungener Teamarbeit gelten dabei vordergründig Flexibilität und das einheitlich-fachliche Handeln der pädagogischen Fachkräfte. Die Kinder können Forscherfragen nachgehen, experimentieren, Bücher betrachten und vorgelesen bekommen und Geschichten erzählen. Ergänzt wird dies durch Ausflüge, die wir gemeinsam mit den Kindern nach ihren Interessen und Themen planen. Täglich nach dem Frühstück am Vormittag findet der Kinderkreis statt, den die Bezugserzieher*innen der jeweiligen Gruppen mit den dazugehörenden Kindern gestalten. Hier können sich die Kinder als Bestandteil ihrer Bezugsgruppe erleben. Sie erzählen Dinge, die ihnen wichtig sind, singen gemeinsam u.v.m. und können beim Aushandeln und Diskutieren erste demokratische Erfahrungen sammeln. Gegen 11:00 Uhr beginnt das Mittagessen. Die Kinder nehmen sich selbständig das passende Geschirr und Besteck. Auf dem Essenwagen oder auf dem Tisch stehen Schüsseln mit den entsprechenden Speisen zur Selbstbedienung. Die Erzieher*innen achten darauf, dass die Kinder im Laufe der Zeit lernen, sich angemessene Portionen auf den Teller zu nehmen. Mit einem Tischspruch beginnt das Essen. Vereinbarte Tischregeln lassen die Kinder ein Stück unserer Kultur erleben und schaffen den Rahmen, für eine genussvolle und gemütliche Atmosphäre für alle Kinder. Dazu gehört, dass die Kinder beim Essen auf dem Stuhl sitzen, sich in angemessener Lautstärke unterhalten und zum Essen Besteck – je nach ihren individuellen Fähigkeiten – benutzen, bzw. den Umgang damit erlernen. Wie viel, was und in welchem Tempo die Kinder essen, bestimmen sie ganz allein nach ihren individuellen Bedürfnissen. Nach dem Mittagessen bereiten sich die Kinder auf die Ruhezeit von ca. 12:00 bis 14:00 Uhr vor. Die Kinder gehen erst einmal in die Ruhezeit, ziehen sich nach Belieben um und gehen auf ihre Matten. Auch hier hat jedes Kind sein eigenes Bettzeug und sein Kuscheltier oder ähnliches. Kinder, die nicht mit schlafen bzw. sich genügend ausgeruht haben, haben die Möglichkeit, nach ca. 30- 45 min. leise Bücher oder Zeitschriften anzuschauen oder am Tisch zu spielen im Nebenraum unter Aufsicht leise zu spielen. Die Vorschüler haben die Möglichkeit auf den Spielplatz oder Sportraum (je nach Wetterlage) sich zu beschäftigen. Gegen 14:15 Uhr beginnt die Vesperzeit. Analog zum Frühstück bedienen sich die Kinder selbständig am Essenwagen oder einem separaten Tisch in ihren jeweiligen Gruppenräumen. Am Nachmittag gehen die Kinder ihrem Spiel nach oder führen ihre Tätigkeiten vom Vormittag fort. Je nach Wetterlage sind Garten oder Bewegungsraum geöffnet.
KINDER UNTER 3 JAHREN
Wir in unserer Einrichtung gehen von einem „kompetenten Säugling“ aus, der bereits viele
Fähigkeiten hat und mitbringt.
Basierend auf diesen ersten Fähigkeiten begleiten und unterstützen die Erzieherin die Entwicklung der Kinder.
Das erfordert eine hohe Fachkompetenz aufgrund der Besonderheiten der Pädagogik für Kleinstkinder.
- Eine intensive partnerschaftliche Beziehung mit den Eltern ist von besonderer Wichtigkeit. Wir sehen die Eltern als wichtigste Ansprechpartner und halten eine wertschätzende Haltung zwischen den Bindungspersonen des Kindes als unverzichtbar. Die Eltern von Kleinstkindern haben meist mehr Fragen und Ängste, mit denen sie umgehen müssen und mehr Interesse am pädagogischen Alltag der Kinder, nicht zuletzt, weil ihre Kinder sich sprachlich noch nicht ausdrücken können. Damit Eltern ihre Kinder loslassen können, bedarf es auf ihrer Seite Sicherheit und Vertrauen. Wir sehen unsere Aufgabe darin durch Einfühlungsvermögen, Gespräche, gemeinsame Erlebnisse in Kooperation eine Erziehungspartnerschaft zu entwickeln.
- Da sich die sprachliche Kommunikation erst entwickelt, müssen die Erzieher*innen sehr feinfühlig andere Ausdrucks- und Kommunikationssignale des Kindes wahrnehmen, deuten und beantworten. Da Sprache aber kein isolierter Prozess ist, sondern in Wechselwirkung mit anderen Bereichen, wie z.B. Denken, Kreativität, Sehen, Hören, Fühlen und Gefühlen steht, tragen die Erzieher eine hohe Verantwortung alle Entwicklungsbereiche des Kindes zu fördern.
- Die Kinder brauchen eine (oder mehrere) vertraute Bezugsperson, die ihnen Sicherheit und körperliche Nähe gibt, die ihnen ein positives Selbstbild vermittelt und als Regulationshilfe, gerade im Zuge der ICH Entwicklung, wenn das Kind sich immer stärker als eigene Person wahrnimmt mit eigenen Gefühlen und eigenem Willen, brauchen die Kinder Erzieher*innen, die Geduld haben und die Stärke mit ihnen Konflikte durchzustehen, ihnen aber auch Aufmerksamkeit und Zuwendung geben, sich demnach also nicht ambivalent verhalten.
- Kleinstkinder haben einen sehr individuellen Lebensrhythmus (in Bezug auf Kuschel-, Schlaf- und Ruhephasen, Nahrungsaufnahme, Ausdauer und Konzentration usw.). Das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität von den Erzieher*innen in besonderen Situationen.
- Für Kleinstkinder ist die Welt neu und großartig, sie wollen diese entdecken und tun dies zunächst über Sinnes- und Bewegungsaktionen. Bewegung ist ein Grundbedürfnis und Ausdruck von Lebensfreude. Eine bewegungsaktive Auseinandersetzung mit der Umwelt bildet die Grundlage der geistigen Fähigkeiten, wie z.B. Wahrnehmen, Denken oder die Sprache. Aus diesem Verständnis heraus, ist Bewegungsförderung eine ganzheitliche Unterstützung der Entwicklung des Kindes und Grundlage für den Erwerb von Bildungskompetenzen. Auf dieser Basis werden dann gemeinsam mit den Kindern Aktivitäten und Angebote, entsprechend den, sich aus dem Bildungsprogramm ergebenden, Bildungsangeboten regelmäßig initiiert. Dabei muss der Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigt werden. Diese geplanten und gezielten Angebote können auch zu kleineren Projekten erweitert werden. Dabei setzen die päd. Fachkräfte die Impulse auf Grundlage ihrer alltäglichen Beobachtungen, den aktuellen Geschehnissen in der Kita oder im Elternhaus oder auf Grundlage des Wissens über Frühkindliche Bildung. Um den besonderen Bedürfnissen der Kinder unter 3 Jahren gerecht zu werden, haben wir uns für unsere Arbeit pädagogische Standards gesetzt.
- Wir sehen den Aufbau einer gelungenen Bindung als entscheidende Grundlage für die Entwicklungs- und Bildungsprozesse. Das erfolgt über körperliche Nähe, aktives Wahrnehmen, einfühlsame Resonanz, gemeinsames Handeln u.v.m.
- Wir begegnen dem Kind auf Augenhöhe und wachsen mit ihm gemeinsam, dafür ist eine intensive Bodenzeit unerlässlich.
- Die Raumgestaltung ist in dem Alter von elementarer Bedeutung. Unsere Räume ermöglichen den Kindern ihre Mobilität und Bewegungsfreiheit, vermeiden aber die Reizüberflutung.
- Wir begleiten unseren gesamten Tagesablauf sprachlich. Unsere einfühlsame und beziehungsvolle Pflege eignet sich sehr gut dem Kind ein sprachliches Vorbild zu sein.
Wir arbeiten in erster Linie mit dem Kind und tun dies altersentsprechend, ansatzübergreifend unter Berücksichtigung der Entwicklung der Kinder mit dem Ziel, den Bildungsauftrag zu erfüllen.
KINDER DIE IN DIE SCHULE KOMMEN- DER ÜBERGANG VON DER KITA IN DIE GRUNDSCHULE
„Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist zweifellos ein wichtiger Schritt im Leben eines Kindes. Aus pädagogisch-psychologischer Sicht handelt es sich um eine typische Übergangssituation von einem Lebensbereich in einen anderen. […] Übergangssituationen sind gekennzeichnet durch eine Reihe von Veränderungen und Entwicklungsaufgaben. Sie beinhalten einen Wandel des Selbstbildes, die Ausweitung oder Reorganisation von Beziehungen, eine Neudefinition der eigenen Rolle und Kompetenzgewinn.“ (Hagemann/Börner, 2000, 25)
Vorschulerziehung findet vom 1.Tag des Besuches in der Kita und während des gesamten Tagesablaufes statt. Ausgehend vom Entwicklungsstand wird jedes Kind individuell in seinem eigenen Bildungsprozess von den Erzieher*innen unseres Teams begleitet. In der Kita setzen Kinder ihr Lernen fort, das bereits bei der Geburt begonnen hat und ein lebenslanges Lernen und Wachsen sein wird.
Im letztem Jahr vor der Einschulung organisieren, planen und entwickeln die Kinder mit den Erziehern*innen Projekte und Höhepunkte für alle Vorschulkinder unserer Kita, wie z.B. Besuche bei der Feuerwehr, im Planetarium, in der Biosphäre Potsdam, das Zuckertütenfest oder eines Abschlusserlebnisses in Form einer Abschlussfahrt oder eines gemeinsamen Abends.
Um den Kindern den Übergang in die Grundschule zu erleichtern, knüpfen wir den ersten Kontakt zur Schule und zu den Lehrern durch Schnuppertage oder Besuche der zukünftigen Lehrstätten oder Horten. Unsere zukünftigen Schulkinder entwickeln Freude auf die Schule und sind stolz darauf ein Schulkind zu sein.
Den Vorschülern wird die Möglichkeit eingeräumt einen Teil der Ruhezeit auch im Freien, in den wärmeren Jahreszeiten, auf dem Spielplatz zu verbringen.
In Planung:
- Über die Umsetzung und Organisation von Patenschaften, in der zukünftigen Arbeit, der Vorschüler für die Krippenkinder wird nachgedacht.
REGELN IN DER KITA
Regeln geben Kindern und Erwachsenen Orientierung für das Verhalten und ermöglichen ein harmonisches Zusammenleben. Kinder fühlen sich durch immer wiederkehrende Regeln und Rituale sicher. Wir achten darauf, dass Regeln für unsere Gemeinschaft sinnvoll und begründet sind. Einige Regeln werden vom Personal von Anfang an festgelegt, andere Regeln im Laufe des Kindergartenjahres gemeinsam mit den Kindern erstellt. Regeln können immer revidierbar sein. Sind die Regeln einmal bekannt und von den Kindern angenommen, achten diese selber auf deren Einhaltung. Gegebenenfalls erinnert die pädagogische Fachkraft an diese Regeln. Die wichtigsten Regeln unseres Kindergartens sind:
Ordnungsregeln der Kita-Kinder
- jedes Kind achtet möglichst eigenständig auf seine persönlichen Gegenstände
- jedes Spiel und in jeder Spielzone (Gruppenraum, Bewegungsraum, Spielplatz) wird nach dem Beenden aufgeräumt
- jedes Kind holt sich selbständig sein Geschirr (soweit es ihnen möglich ist)
- jedes Kind räumt nach dem Essen sein Geschirr ab
- mit dem Eigentum der Kita gehen alle Kinder verantwortungsbewusst um
- in den Waschräumen verschwenden die Kinder kein Wasser und gehen umweltbewusst damit um
- Kein Toben in den Gruppenräumen
- Flure sind in Ausnahmen auch Spielorte
Regeln des Zusammenlebens
- bei Ankunft der Kinder begrüßen wir uns gegenseitig
- jedes Kind bestimmt im Freispiel selber sein Spiel, Spielpartner und Spielort
- verlässt ein Kind den Gruppenraum, wird das einer päd. Fachkraft mitgeteilt
- im Kreis lassen wir einander aussprechen und hören einander zu
- jedes Kind sucht sich ein Angebot selber aus
- im täglichen sozialen Miteinander achten wir darauf, dass unsere Grenzen da aufhören wo die des anderen anfangen d.h.: Wir vermeiden Handgreiflichkeiten und suchen verbale Lösungen
- wir akzeptieren die Meinungen des anderen
- die Kinder sollen beim Essen auf Tischmanieren achten, z.B. nicht mit vollem Mund reden, nicht mit dem Essen spielen
- die Kinder sollen bereit sein einander beim Aufräumen zu helfen
- bei Konflikten sollen die Kinder versuchen selbst Streitigkeiten zu schlichten und können sich bei nichtgelingen die Hilfe der pädagogischen Fachkräfte einfordern
- wir beleidigen einander nicht
- wir bewahren die Natur und reißen keine Blätter von den Bäumen ab oder töten Tiere und hinterlassen bei Ausflügen und auf dem Spielplatz Müll nur in den vorgesehenen Behältern
- wir dürfen jederzeit unsere Bedürfnisse äußern und zeigen
- wir sind offen gegenüber allen Nationen, Religionen und auch Minderheiten
- wir akzeptieren unsere Grenzen
Regeln für die Eltern
- die Kinder sollten bis 9.00 Uhr in den Kindergarten gebracht werden, um u.a. am Morgenkreis teilzunehmen und pädagogische Angebote wahrnehmen zu können
- die Kinder sollten bei Krankheit entschuldigt werden, ansteckende Krankheiten in der Wohngemeinschaft müssen bekannt gegeben werden
- die Eltern sollen jegliche Änderungen von Telefonnummern (Privat und Arbeit) der Kita umgehend mitteilen
- die Eltern sind verpflichtet, nach einem Anruf des pädagogischen Personals der Kita bei Vermutung von Krankheit, mit dem Kind zum Arzt zu gehen und eine Gesundschreibung bei Wiederaufnahme des Kitaaltags vorzulegen
- alle Erwachsenen müssen darauf achten, dass die Tore und Türen der Kita geschlossen werden
- Fotoverbot in der Einrichtung
- Aushänge im Eingangsbereich und den Gruppentüren beachten
DIE ROLLE DER KITALEITUNG
Die Position der Leitung bringt besondere Aufgaben und eine besondere Stellung im Team mit sich. Es hängt von der jeweiligen Leitung und vom Team ab, wie diese Rolle gestaltet und akzeptiert wird, so dass sie zur gegenseitigen Zufriedenheit und zum Erfolg in der Arbeit beiträgt. Bedingt durch die Freistellung in unserer 10- gruppigen Kindertageseinrichtung hat die Leitung in Zusammenarbeit mit den ca. 23 pädagogischen Fachkräften dafür zu sorgen, dass die Betreuung der Kinder, das pädagogische Konzept und die pädagogischen Ziele umgesetzt werden. Die Schaffung guter Rahmenbedingungen ist dabei eine wichtige Voraussetzung. Dazu gehört auch, für den Informationsfluss zu sorgen und einen Überblick über alle wichtigen Vorgänge in der Einrichtung zu bekommen. Aus den unterschiedlichen Aufgabenbereichen ergeben sich auch für die Leitung sehr unterschiedliche Rollen als Ansprechpartner für Erzieher*innen, Eltern, Träger und alle Institutionen, mit denen die Einrichtung zusammenarbeitet. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist eine ihrer Aufgaben die Repräsentation der Einrichtung nach außen, sowie, innerhalb der Einrichtung, bei Engpässen des Personals als Vertretungskraft in den Gruppen zu arbeiten. Die Aufgaben der Leitung beziehen sich auf die pädagogische Arbeit sowie auf einen Bereich der Verwaltungsaufgaben.
Zur Mitarbeiterführung und Teamentwicklung zählen insbesondere folgende Bereiche:
- Mitarbeitergespräche und Zielvereinbarungen
- Zusammenarbeit aller Mitarbeiter/innen der verschiedenen Arbeitsfelder (Gruppenarbeit, Küche, Hausmeister, Reinigungspersonal u.a.)
- Koordination und Sicherstellung der pädagogischen Arbeit, Anleitung und Entwicklung der pädagogischen Arbeit im Mitarbeiterteam, Delegation von inhaltlichen pädagogischen Aufgaben
- Planen und Gestalten der Mitarbeiterbesprechungen sowie notwendiger Absprachen
- Mitverantwortung und Kontrolle der Personaleinsatzplanung (Dienstplan, Urlaubsvertretung oder Krank– und Gesundmeldung, Fort– und Weiterbildungsplanung, Ausgleich von Mehrstunden)
- Einsatzplanung und Gewährleistung der Betreuung von Praktikanten mit Unterstützung der Praxisanleiter
ZUSAMMENARBEIT IM TEAM
Die Arbeit in unserer Einrichtung lebt in entscheidendem Maße davon, wie die Kooperation und Kommunikation der Mitarbeiter*innen funktioniert. Teamarbeit hat eine direkte Auswirkung auf die praktische Arbeit. Sie ist ein Modell, das auf den Umgang mit Kindern und Eltern sowie die Atmosphäre im täglichen Zusammensein wirkt.
Das Team hat ein gemeinsames Ziel bei durchaus verschiedenen Aufgaben. Dem Team gehören Menschen mit verschiedenen Charakteren und Temperamenten an, aber auch verschiedenen Qualifikationen und Rollen. Einrichtungsletung, staatl. anerkannte*n Erzieher*innen, Auszubildende und auch Praktikanten üben teils gleiche Beschäftigungen aus, teils haben sie jedoch eigene Bereiche und Aufgaben. Alle engagieren sich aber gemeinsam für die Verwirklichung einer guten zeitgemäßen Kindergartenarbeit. Alle gehören sie, in gleichwertiger Anerkennung, zum Team und engagieren sich. Das Team wird unterteilt in Kleinteams des Krippenbereiches der 1- 3 jährigen Kinder und das Kindergartenteam der 3- 6 jährigen Kinder. Teamarbeit bedeutet für uns, dass Konflikte nicht verdrängt, sondern angesprochen und konstruktiv bearbeitet werden. Wir erwarten die Diskussionsbeteiligung aller Mitarbeiter*innen und die Übernahme von Eigenverantwortung, Klärung der Beziehungsqualitäten, Selbst- und Fremdkritik, Verbindlichkeit von Absprachen, Innovationsfreude, eigenes Interesse an fachlicher Fortbildung sowie persönlicher Weiterbildung.
Unsere internen Teamregeln:
- vertrauensvoller Umgang miteinander
- Respekt gegenüber allen Mitarbeitern
- freie Meinungsäußerung ohne Wertung
- Wertschätzung der Individualität
- gegenseitige Unterstützung jederzeit
Besprechungen/ Dienstberatungen / Teamsitzungen
Die Dienstberatungen/ Besprechungen und Teamsitzungen sind zum Informationsaustausch gedacht, um fachliche Diskussionen zu führen, über Standpunkte und Entscheidungen zu reden. Sie finden regelmäßig im 3- Wochenrhythmus statt. Die Regelmäßigkeit ermöglicht die Beteiligung aller Mitarbeiter. Die Dienstberatungen werden genutzt um zu reflektieren um in einen intensiven Austausch zu treten und über anstehende Aufgaben zu reden. Themen sind z.B. die Vor- und Nachbereitung der Gruppenprozesse, Planung einzelner Projekte, Elternabende, Fallbesprechungen, pädagogischer Gruppen- und Einzelsituationen, Abläufe und Strukturen, personelle Angelegenheiten, Organisatorisches und vieles mehr. Die Vorbereitung und Leitung der Beratungen übernimmt in der Regel die Kitaleitung. Die Möglichkeit externe Berater/innen einzuladen, wird genutzt, wie z.B. für Supervisionen oder fachliche Begleitung bestimmter Themen.
Kleinteambesprechungen finden zusätzlich in regelmäßigen Abständen statt, um eine noch bessere Struktur und eine bessere organisatorische Verständigung der einzelnen Arbeitsbereiche, von Krippe und Kita, zu gewährleisten. Organisiert werden diese durch die Einrichtungsleitung.
DER ÜBERGANG VON DER FAMILIE IN DIE KITA- DIE EINGEWÖHNUNG
Der Übergang von zu Hause in die Kindertagesstätte bedeutet für jedes Kind einen aufregenden Schritt. Die Eingewöhnung schafft einen sanften Übergang vom Elternhaus in die Kindertagesstätte. Jedes Kind und seine Begleitperson (Mutter, Vater, Oma oder eine andere vertraute Person des Kindes) bestimmen durch ihre aktuelle Lebenssituation den Eingewöhnungsprozess. Die Länge der Eingewöhnung ist daher individuell.
Ziel der Eingewöhnung ist, dass die Erzieher*innen zu dem Kind eine tragfähige Beziehung aufbauen. Die Eltern bleiben die wichtigsten Bindungspersonen ihres Kindes.
So gestalten wir den Übergang von der Familie in unsere Kita:
- 8-16 Wochen vor Ende des jeweiligen Kitajahres stehen die Kinder fest, die wir in unsere Kita neu aufnehmen können.
- Wir veranstalten kurz vor Beginn der Sommerferien eine „Informationsveranstaltung“ für die Eltern der neuen Kinder. So lernen die Eltern unsere Kita kennen und die jeweiligen Bezugserzieher*innen ihres Kindes. Jede Familie erhält an diesem Tag eine Mappe, in der alle wichtige Informationen zusammengefasst sind (Informationen über das Kind, Formales über die Kita, Tagesablauf…)
- Wir nehmen die neuen Kinder gestaffelt auf und orientieren uns bei der Eingewöhnung am Berliner Modell, das sich in folgende Phasen gliedert:
1.Phase
Eine vertraute Bezugsperson des Kindes (Vater, Mutter, Oma,….) übernimmt die Eingewöhnung und begleitet das Kind in dieser Zeit. In den ersten Tagen besucht es für 1-2 Stunden täglich die Kita, lernt seine*n Erzieher*in, die Kindergruppe und die Räume kennen. Die Begleitperson beobachtet aufmerksam das Gruppengeschehen, bleibt eher passiv, aber stets für das Kind erreichbar.
2.Phase
Ca. am 4.Tag oder 5.Tag erfolgt ein erster Trennungsversuch: Die Begleitperson verabschiedet sich vom Kind, bleibt aber in der Nähe des Gruppenraumes und damit jederzeit erreichbar. Je nach Verhalten des Kindes dauert diese erste Trennung ca. 5-15 Minuten. Die pflegerischen Aufgaben übernimmt weiterhin die Begleitperson (Windeln wechseln, an- und ausziehen, Essen reichen)
3.Phase
Ab dem 5.Tag übernimmt die pädagogische Fachkraft in zunehmendem Maße die pflegerischen Aufgaben und nimmt damit auch stärker körperlichen Kontakt zum Kind auf. Die Begleitperson schaut zu und greift nur ein, wenn das Kind die pädagogische Fachkraft noch nicht ausreichend akzeptiert.
Die Anwesenheitszeit des Kindes in der Gruppe wird kontinuierlich gesteigert, die Begleitperson bleibt weiterhin in der Nähe außerhalb des Raumes (vor der Tür, in der Nähe der Kita) und ist jederzeit erreichbar.
4.Phase
Das Kind isst und schläft in der Kita und hat die pädagogische Fachkraft als neue Bezugsperson angenommen. Ein wichtiges Anzeichen dafür: das Kind lässt sich von seiner*m Erzieher*in trösten und findet z.B. anschließend einen Weg zurück ins Spielgeschehen.
Die Eingewöhnung dauert je nach Entwicklung des Kindes zwischen 2-4 Wochen.
Zum Abschluss der Eingewöhnung werten wir gemeinsam mit den Eltern den Prozess in einem Gespräch aus.
Kinder über 3 Jahren
Kinder, die im Alter von 3 Jahren oder älter neu in unsere Kita kommen, werden in gleichen Schritten wie die Krippenkinder eingewöhnt.
Auch hier werten wir gemeinsam mit den Eltern die Zeit der Eingewöhnung zum Abschluss in einem Gespräch aus.
ERZIEHUNGSPARTNERSCHAFT ZWISCHEN PÄD. PERSONAL UND DEN ELTERN
Hierzu gehört, dass wir unsere Arbeit transparent machen und wichtige Informationen an die Eltern weiterleiten. Es bestehen dazu in unserem Haus vielfältige Möglichkeiten:
- Aufnahmegespräch: Im Aufnahmegespräch informieren wir Eltern über den Tagesablauf der Kita und Krippe, treffen Absprache zur Eingewöhnung, ermitteln Besonderheiten des Kindes, z.B. was das Kind in der Kita/ Krippe braucht, um sich wohl zu fühlen und informieren über unsere Arbeit sowie die pädagogische Konzeption.
- Tägliche Tür- und Angelgespräche: Tür- und Angelgespräche werden in der Bringe- und Abholsituation geführt. Sie dienen dem Informationsaustausch zwischen Eltern und Erzieherinnen zum Alltagsgeschehen und ggf. zum aktuellen Gesundheitszustand des Kindes. Für die Kinder, die vom Fahrdienst gebracht und abgeholt werden, führen die Erzieher*innen ein Elternheft, das den regelmäßigen Informationsaustausch sichert.
- Entwicklungsgespräche: Im Mittelpunkt des Gespräches steht der Austausch von Erzieher*innen und Eltern über wichtige Entwicklungsschritte des Kindes und über Ziele und Maßnahmen der weiteren Unterstützung des Kindes in seiner Entwicklung. Entwicklungsgespräche werden mind. 1 Mal im Jahr geführt.
- Elternversammlungen: In den Elternversammlungen geben wir Eltern die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen (z.B. nach Neuaufnahmen), wir informieren über das Gruppengeschehen und stimmen mit den Eltern wichtige Termine z.B. für Feste, Aktionen und Vorhaben mit ihnen ab.
- Alle Eltern haben die Möglichkeit der Mitarbeit und Unterstützung, z.B. bei Festen, Feiern, Bastelabenden und Arbeitseinsätzen im Kindergartenjahr.
- Der Kitaausschuss: Der Kitaausschuss ist ein wichtiges Gremium zur Sicherung der Mitwirkung der Eltern und Bindeglied zwischen Eltern, Erzieher*innen und Trägervertretern. Im Elternrat werden wichtige Kita-Themen und Termine gemeinsam beraten sowie die pädagogische Konzeption beschlossen.
- Der Förderverein der Kita: Der Verein unterstützt die Arbeit der Kita ideell und materiell, in der Gesundheitsförderung, Erziehung und Bildung der zu betreuenden Kinder. Durch eine bessere materielle Ausstattung will der Förderverein die Betreuung der Kinder verbessern und die Arbeitssituation der Erzieherinnen optimieren. Er trägt zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Eltern, dem Elternrat, dem Kitaausschuss und Öffentlichkeit bei.
Als familienunterstützende und -ergänzende Einrichtung ist die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir wollen mit den Eltern gemeinsam die Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit zum Wohle der Kinder gestalten.